Gürtelfarben zeigen Stand und Können
10 Schülergrade - vom 10. zum 1. Kup
Im Taekwondo absolviert der Schüler regelmäßig Prüfungen, mit denen er sein Können und seinen Fortschritt unter Beweis stellt. Mit jeder Prüfung erhält er einen weiteren Schülergrad, der mit einer ganz bestimmten Gürtelfarbe angezeigt wird. Zehn Schülerstufen, „Kup“ genannt, gibt es, wobei der Anfänger mit dem 10. Kup beginnt und sich Prüfung für Prüfung bis zum 1. Kup vorarbeitet.
Endlich Schwarzgurt - was das bedeutet
Es folgt die Prüfung zum Meister/in – zum DAN-Träger und somit zum Schwarzgurt. DAN-Träger/innen werden traditionell auch als „Kyosanim“ – als „Meister“ angesprochen. Ein/e Kyosanim genießt traditionell einen hohen Respekt. Ein Schwarzgurt ist nicht einfach nur ein „Trainer“. Seine Anordnungen als Meister sind traditionell nicht zu hinterfragen, sondern zu befolgen. Das ist eine Regel und kulturelle Höflichkeit, die im „Westen“ bei Laien zwar immer wieder auf Unverständnis stößt, jedoch eine der traditionellen Grundlagen aller als „Budo“ bekannten Kampfkünste darstellt.
Meistergrade - vom 1. DAN zum "Großmeister"
Im Traditionellen Taekwondo gibt es neun Meistergrade, neun „DAN“. Zwar ist jeder Schwarzgurt bereits als „Meister“ tituliert, aber unter den DAN-Trägern selbst gilt der 1. DAN wieder als „Schüler“. Erst jetzt besitzt dieser die nötigen Grundlagen, um zu wahrer Meisterschaft der Kampfkunst zu gelangen. Erst mit dem 5. DAN wird der Titel „Großmeister“ erworben. Der höchste Grad ist der 9. DAN, der jedoch nur von sehr wenigen Großmeistern auf der Welt je erreicht wird.
Großmeistergrade - vom 5. Dan zum 9. Dan
Die aufsteigenden DAN-Grade 1 bis 5 werden – wie die Schülergrade – nach bestandenen, technischen Prüfungen, allerdings mit sehr hohen Standards verliehen. Der 4. DAN ist „technischer Meister“. Der 5. DAN ist der erste Großmeister-Grad. Die höheren Grade gelten auch als „geistige“ Meisterschaft – daher werden in manchen Kampfkünsten diese Grade nicht nur aufgrund technischen Könnens und Wissens, sondern auch zusätzlich nur aufgrund besonderer Leistungen für und im Taekwondo verliehen.
Gürtel sind Symbole der Reife
Die Gürtelfarben der Schülergrade signalisieren nicht nur Stand und Können des Schülers, sondern tragen auch eine symbolische Aussage. In der traditionellen Kampfkunst wird deshalb auch dem Gürtel Respekt gezollt, indem dieser nach dem Tragen wieder sorgfältig zusammengelegt und verstaut wird. Keinesfalls darf der Schüler mit dem Gürtel achtlos umgehen. Den Gürtel außerhalb einer Garderobe oder gar vor einem Meister erst zu binden, würde zum Beispiel genauso als Unhöflichkeit gelten, wie das Schließen einer Hose in aller Öffentlichkeit oder in Gegenwart von Vorgesetzten.
Die Symbolik der farbigen Gürtel
Die Anfänge - Weiß bis Gelb
10. Kup – WEISS: steht für Reinheit, Unwissenheit, Leere. Der Beginn.
9. Kup – WEISS-GELB: Basis, Erde – der Schüler kennt, beherrscht erste Basistechniken, erste Ackerfurchen für die Saat werden gezogen.
8. Kup – GELB: Basis für den Ausbau der Grundtechniken ist vorhanden, viel Training ist angesagt.
Von Gelb-Grün bis Rot-Schwarz
7. Kup – GELB-GRÜN: fruchtbare Erde, die ersten Samen sind gesät und es zeigt sich das erste Grün aus den Samen.
6. Kup – GRÜN: erste Früchte, der Schüler zeigt erstes, detailliertes Wissen über einzelne Techniken.
5. Kup – GRÜN-BLAU: alles ist auf Wachstum gerichtet, die körperliche Fitness nimmt erkennbar zu.
4. Kup – BLAU: Wasser, Himmel – Blau steht für die Fähigkeit, Bewegungen ohne Nachdenken ausführen zu können, für den symbolischen Bewegungsfluss, für die Sicht auf wesentliche Dinge in der Umgebung.
3. Kup – BLAU-ROT: noch existieren Gegensätze – Wasser und Feuer. Feuer soll Übermacht gewinnen, das Wasser verdampfen.
2. Kup – ROT: der Schüler ist reines Feuer, symbolisiert Gefahr – der Schüler wird zur Waffe, muss sich seiner Macht bewusst werden.
1. Kup – ROT-SCHWARZ: das schwarze Rohmaterial für das Schwert wird in die rote Glut gelegt, der Schüler perfektioniert sein Wissen und sein Können – macht sich bereit „Schwer“ zu werden, Meister zu werden.
Die Symbolik der Schwarzgurte
Vom Meister zum Großmeister
1. DAN: Der Schüler ist jetzt Meister, das Schwert ist grob geschmiedet. Aber er beginnt wieder auf der untersten Meisterstufe. Nach zwei weiteren Jahren kann er zur nächsten Prüfung antreten.
2. DAN: Das Schwert wird geschliffen, erhält Härte und Schärfe. Der Meister arbeitet nun drei weitere Jahre an sich, seinem Wissen, Können und Persönlichkeit.
3. DAN: Die scharfe Waffe erhält nun Verzierungen auf Klinge und Griff. Vier Jahre bis zur nächsten Prüfung.
4. DAN: Der Meister hat die Prüfung zum „technischen Meister“ geschafft und findet seinen individuellen Stil.
5. DAN: Das Schwert ist gehärtet, geschliffen und verziert – ein Unikat! Der erste Großmeister-Grad ist erreicht.